Donaubrücken: Brücken in Wien

© Gerhard Frey | Stadlauer Staatsbahnbrücke im Jahr 1875
© Gerhard Frey | Große Taborbrücke
© Gerhard Frey | Floridsdorfer Brücke
Brücke beim Kraftwerk Freudenau

Informationen über die Donaubrücken in Wien, ihre Geschichten und kurze Anekdoten zu besonderen Zwischenfällen, wie den Einsturz der Reichsbrücke. Von der Wolfsbrücke über die Floridsdorfer Brücke, die Brigittenauer Brücke und die Praterbrücke uvm. bis zur Rohrbrücke.

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Donaubrücken von Nord nach Süd

Durch Wien fließt die berühmte und wunderschöne Donau. Vor Jahrhunderten begann man mit dem Bau etlicher Brücken, um die beiden Seiten miteinander zu verbinden. Heutzutage gibt es schon über zehn Wiener Donaubrücken und zu jeder gibt es spannende Informationen und Anekdoden. 

Die Wolfsbrücke

Die Wolfsbrücke war der erste befestigte Donauübergang Wiens, der erst 1439 nach dem von Albrecht II. erlassenen "Brückenrecht", errichtet wurde. Wegen der vielen Hochwässer und Eisstöße dauerte es lange bis man sich zu einer festen Brücke entschloss. Bis dahin besorgten Überfuhren den Verkehr über die vielen Donauarme, die ihren Lauf stets änderten. Diese Holzbrücke befand sich ungefähr in der Nähe der heutigen Nordbrücke.

Die große Taborbrücke

Infolge eines Uferbruches im Jahr 1698 wurde ein neuer Donauübergang stromabwärts geschaffen.Es war die Große Taborbrücke. Sie war ebenfalls eine hölzerne Jochbrücke, die aus mehreren Abschnitten bestand und  1875 im Zuge der Donauregulierung abgerissen wurde. Sie wurde durch die Kaiser Franz Josephs Brücke und die Kronprinz Rudolf Brücke ersetzt.

Die Nordbrücke

Die Nordwestbahnbrücke wurde 1870 für ein Gleis der Nordwestbahn errichtet und 1909 auf 2 Geleise erweitert. Sie bestand aus vier Teilen (Übersetzung der Verbindungslinien zur Donauuferbahn; heute auch S-Bahn, Inundationsbrücken rechte und linke Donauseite und die Strombrücke selbst), wurde Anfang 1945 teilweise zerstört und schon am 23. August 1945 als Eisenbahnbrücke wieder eröffnet. 1964 wurde sie nach einem Umbau in eine Straßenbrücke als Nordbrücke eröffnet. Dem anwachsenden Verkehr war sie kaum gewachsen und wurde ab 1996 generalsaniert. Zu diesem Zweck wurde der Nordsteg (siehe unten) als Hilfsbrücke errichtet.

Der Nordsteg

Der Nordsteg wurde als Ersatzbrücke während der Renovierungsarbeiten an der Nordbrücke verwendet und fungiert seither als Radfahr- und Fußgängerbrücke, da die Nordbrücke dafür keinen Platz mehr bot. 

Die Floridsdorfer Brücke

Die Floridsdorfer Brücke früher Kaise-Franz-Josephs-Brücke entstand während der Arbeiten an der Donauregulierung 1872-1874 (noch vor der Einleitung des Stromes in das neugegrabene Bett) als Kaiser-Franz-Joseph-Brücke (nach Plänen Theodor Hornbostels). Mit ihrer Breite von nur 6m genügte sie bald nicht mehr den Verkehrsanforderungen, weshalb sie 1913-1923 durch eine neue Brücke ersetzt wurde (Eröffnung am 8. November 1923). Die Floridsdorfer Brücke wurde 1945 gesprengt. Die wieder aufgebaute Brücke hieß bis 1956 Malinowskijbrücke. Nach dem Reichsbrückeneinsturz wurde auch neben der alten Floridsdorfer Brücke eine neue Brücke errichtet und anschließend die alte bis auf die Pfeiler abgetragen.

Die Nordbahnbrücke

Die ehemalige Nordbahnbrücke (Schnellbahnbrücke) ist die meist befahrene Eisenbahnbrücke in Wien, da neben dem normalen Eisenbahnverkehr auch die S- Bahn über sie geführt wird. Für den Rückstaubereich des Donaukraftwerks Freudenau wurde die Brücke in der Rekordzeit von 2 Tagen um 1,2m gehoben.  

Die wenige Meter stromabwärts neu errichtete U-Bahn-Brücke der U6 wurde bereits in der richtigen Höhe errichtet und beinhaltet an beiden Brückenköpfen die Stationen Handelskai im 20. Bezirk und die Station Strandbäder im 21. Bezirk.  

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Die Brigittenauer Brücke

Nach der engen Verkehrsituation in Folge des Reichsbrückeneinsturzes, planten die Verkehrsexperten eine weitere Donaubrücke für den Durchgangsverkehr vom Stadtzentrum über den 20. Bezirk und den 21. Bezirk stadtauswärts. Obwohl sowohl im 20. Bezirk das Wohngebiet, als auch der Donaupark im 21. Bezirk untertunnelt werden sollte, wurde dieses Vorhaben auf Grund der Bevölkerungsproteste aufgegeben. So hat diese Brücke, großzügig als Autobahnbrücke gebaut, an beiden Enden keine direkt weiterführende Straßenzüge.

Die Reichsbrücke

Die Reichsbrücke zuerst Kronprinz Rudolf Brücke genannt, erhielt nach 1945 kurzzeitig den Namen Brücke der Roten Armee. Als Kronprinz-Rudolf-Brücke wurde sie 1872 -76 im Zuge der Donauregulierung über den Donaustrom und das Inundationsgebiet gebaut (Gesamtlänge 1.019,7 m, ursprüngliche Fahrbahnbreite 7,58 m).  

Im Jahr 1976 stürtzte die Reichsbrücke ein.

Einsturz der Reichsbrücke

In den frühen Morgenstunden des 1. August 1976 stürzte die Reichsbrücke ein. Am Vorabend wurde ein Wassertiefsstand von 1,5 m gemessen und als Einsturzursache ein unterspülter Brückenpfeiler, der Hängebrücke vermutet. Der Schiffsverkehr war einige Wochen unterbrochen. Während des Einsturzes befanden sich nur ein Kombi und ein Gelenkbus der Verkehrsbetriebe (ohne Fahrgäste) auf der Brücke. Der Fahrer des Kombi blieb vermisst, der Buslenker erlitt keine Verletzungen.

Zur selben Zeit war parallell zur Reichsbrücke die Errichtung einer U-Bahn-Brücke für die U1 geplant. Im Zuge des Neubaus der Reichsbrücke wurde sie aber als Doppelstock, oder Kombinationsbrücke gebaut, wobei die U-Bahn innerhalb der Brückenkonstruktion, unterhalb der Fahrbahn geführt wird. Seitlich, aber ebenfalls unterhalb der Fahrbahn sind die Gehsteige und Radfahrwege. Im Bereich der Donau-City und UNO-City wird die Trasse der U1 aus der Reichsbrücke heraus als Hochbahn weitergeführt.

Der Südsteg bzw. die Donaustadtbrücke

Ähnlich dem Nordsteg wurde auch während der Hebung der Praterbrücke eine Ersatzbrücke gebaut. Allerdings wird sie nicht nur von Radfahrern und Fußgängern genützt, sondern wird auch für den öffentlichen Busverkehr verwendet. 

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Die Praterbrücke

Als erster Abschnitt der Südost-Tangente wurde die Praterbrücke errichtet. Durch einen raschen Temperaturwechsel während der Nachtstunden traten während der Montage derart hohe Spannungen auf, dass die Brücke einknickte. Nach ausführlichen Berechnungen und einem Belastungstest wurde sie trotzdem für den Verkehr freigegeben und hieß lange Zeit Knickbrücke. Anlässlich des Kraftwerkbaus in der Freudenau musste auch sie gehoben werden und wurde in diesem Zusammenhang der Länge nach auseinandergeschnitten, abwechselnd gehoben und wieder verbunden. Es gelang aber nicht den Knick gänzlich zu beseitigen. 

Stadlauer Ostbahnbrücke

Hieß vormals Stadlauer Staatsbahnbrücke. Sie verbindet die Bezirke Leopoldstadt und Donaustadt. Dabei überquert sie Donau, Donauinsel und Neue Donau.

Brücke beim Kraftwerk Freudenau

Der Donauübergang im Rahmen des Kraftwerks ist nur für Fußgänger und Radfahrer. Das Kraftwerk Feudenau ist ein Laufkraftwerk und ist zehnte österreichische Donaukraftwerk. Nach einer Volksbefragung im Jahre 1991 würde das Kraftwerk dann im Jahre 1998 fertiggestellt.

Die Steinspornbrücke

Eine Brücke über die Neue Donau. Gemeinsam mit dem Kraftwerk Freudenau ergibt sie einen kompletten Donauübergang für Fußgänger und Radfahrer

Die Rohrbrücke

Die Rohrbrücke ist das letzte Brückenbauwerk auf Wiener Boden und führt eine Erdölpipeline und Gasrohre über den Strom. Der Fußgängersteg ist nicht öffentlich zugänglich.

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