Donaukanalbrücken: Die Brücken über den Wiener Donaukanal

© Gerhard Frey | Döblinger Steg, Brigittenauer Brücke

Insgesamt 20 Brücken gibt es über den Wiener Donaukanal von der Schleuse Nußdorf bis zur Einmündung in die Donau. Innerstädtisch sind die Brücken unterhalb färbig beleuchtet, was ihnen einen mondänen Flair verleiht. Auch unter der einen oder anderen Brücke ist sogar gut munkeln.

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Welche Brücken führen über den Wiener Donaukanal?

Die Aspernbrücke

Um 1863 als Kettenbrücke errichtet wurde sie 1913 abgetragen und erst 1920 durch einen Neubau ersetzt. Nach ihrer Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde sie in den Jahren 1949 bis 1951 wieder aufgebaut. 

Die Augartenbrücke

Sie wurde auf Wunsch Kaiser Josephs II. 1782 als Holzbrücke erbaut. 1872 durch eine Kettenbrücke ersetzt, wurde sie nun Maria-Theresien-Brücke genannt und 1919 in Augartenbrücke umbenannt. Der Neubau von 1931 wurde im Krieg zerstört und als erste der Donaukanalbrücken wieder aufgebaut.

Die Brigittabrücke

Die Brigittenauer Brücke (heute Friedensbrücke) wurde 1871 bis 1872 nach Plänen von Otto Schönthal und Emil Hoppe errichtet. 

Der Carls-Kettensteg

siehe Salztorbrücke

Der Döblinger Steg

1910 erbaut, wird er heute nur noch als Fußgängerübergang über den Donaukanal zwischen dem 19. und 20. Bezirk verwendet.  

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Die Ferdinandsbrücke

siehe Schlagbrücke und Schwedenbrücke

Die Franzensbrücke

Sie wurde 1782 errichtet, stürzte aber 1799 ein. Geradezu als statische Herausforderung baute man daraufhin 1803 eine extrem flache Bogenbrücke aus Holz. 1848 ersetzte man sie durch eine damals übliche Kettenbrücke, die wiederum wegen dem stark angewachsenen Verkehr 1866 erweitert werden musste. Doch 1899 musste die ganze Brücke ersetzt werden. 1945 gesprengt wurde sie gleich nach Kriegsende wieder aufgebaut.

Die Freudenauer Hafenbrücke

Mit der Bedeutung des Wiener Hafens gewinnt auch diese Brücke immer mehr Bedeutung und gerät langsam an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Die Friedensbrücke

Sie wurde in den Jahren 1924 bis 1926 an Stelle der ehemaligen Brigittabrücke errichtet. Vor Baubeginn wurde die Brigittabrücke 20 Meter flussaufwärts verschoben, um während der Bauarbeiten den Verkehr über den Donaukanal aufrechterhalten zu können. Die Friedensbrücke hatte eine Gesamtbreite von 23,20 Meter und verfügte neben der Fahrbahn auch über zwei Straßenbahngleise und Gehwege auf beiden Seiten. Verkehrsfreigabe 3. Oktober 1926. Im letzten Kriegsjahr zerstört wurde sie zwischen 1946 wieder errichtet und in den Jahren 1969 bis 1971 verbreitert.

Die Gürtelbrücke

Sie wurde 1964 als Verbindung zwischen dem 19. und 20. Bezirk errichtet und stellt heute eine der wichtigsten Brücken über den Donaukanal dar. Sie verbindet den Gürtel mit der Adalbert-Stifter-Straße. Die Abfahrt auf die Donaukanal-Schnellstraße wurde anlässlich der Errichtung der U-Bahnbrücke ebenfalls umgebaut.

Die Heiligenstädter-Brücke

Sie wurde von Ing. Karl Haberkalt 1883-1889 erbaut. Nach der Zerstörung im 2.Weltkrieg, wurde sie 1961 nach dem Wiederaufbau eröffnet.

Die Kaiser-Franz-Josephs-Brücke

siehe Stadionbrücke

Die Kaiser-Franz-Josephs-Regierungsjubiläums-Brücke

siehe Heiligenstädter-Brücke

Die Maria-Theresien-Brücke

siehe Augartenbrücke

Die Marienbrücke

Sie ersetzte 1906 eine Fähre. Nach der Zerstörung 1945 wurde sie als erste Brücke in der neuen Stahlbetonbauweise errichtet. (Dabei wird die Stahlbetonwirkung - der Beton nimmt die Druck-, der Stahlstrang die Zugbelastung auf - verstärkt, indem man die Stahlstränge "vorspannt" und die Tragkraft erhöht)

Die Ostautobahnbrücke

1975 errichtet überbrückt sie als Schrägseilbrücke sehr auffällig den Donaukanal und ist der erste Blickfang der Gäste Wiens, die vom Flughafen in die Stadt kommen.

Die Roßauer Brücke

Sie wurde als Verlängerung der Rembrandtstraße in den Jahren 1981 bis 1983 errichtet.

Rotundenbrücke

1797 wurde an dieser Stelle die erste Holzbrücke von Fürst Rasumofsky errichtet. Nach der Zerstörung durch den Eisstoß 1809 baute man 1810 eine Steinbrücke, die wiederum dem Hochwasser nicht stand hielt. 1825 entstand nun die erste Hängebrücke, einer Kettenbrücke mit 71 m Spannweite. Sie wurde nun Sophienbrücke genannt. Während der Revolution 1848 beschädigt, wurde sie abgetragen und für die geplante Weltausstellung 1873 neu gebaut. Die 1937 von Clemens Holzmeister gebaute Rotundenbrücke wurde 1945 zerstört und 10 Jahre später wieder aufgebaut.

Die Salztorbrücke

Seit 1828 befand sich an dieser Stelle der Carls-Steg, der an beiden Enden ein Mauthäuschen hatte, da die Reiter und Fußgänger Maut zahlen mussten. 1884 wurde der Kettensteg durch eine breite Steinbrücke ersetzt, die nun auch für Fuhrwerke benutzbar war und nach der Gattin von Kronprinz Rudolf Stephaniebrücke benannt wurde. Ab 1919 trug sie den Namen Salztorbrücke und wurde nach ihrer Zerstörung 1945 als letzte Donaukanalbrücke erst 1961 wieder aufgebaut.

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Schlachthausbrücke

siehe Stadionbrücke

Schlagbrücke

Sie war die älteste Brücke über diesen Donauarm. Ihren Namen erhielt sie vom Begriff "schlagen" für "schlachten", denn auf ihr wurde auch geschlachtet, um den Abfluss des Blutes zu erleichtern. Sie wurde erstmals 1364 urkundlich erwähnt und stellte bis 1722 die einzige Verbindung Wiens zur Vorstadt Leopoldstadt dar. Sie war ähnlich der Taborbrücke eine hölzerne Jochbrücke, jedoch bereits bei Nacht beleuchtet und in ihrem Bereich wurden erstmalig die Verkehrsrichtung mit Fahrspuren geregelt.  

Der damalige Linksverkehr war damit geboren. Durch den großen Eisstoß wurde auch diese Brücke zerstört. Die Fundamente der wiederaufgebauten Brücke wurden 1819 durch einen gemauerten Unterbau ersetzt und die Brücke in Ferdinandbrücke umbenannt. Allerdings musste wegen des Gewichts die ursprüngliche Steinpflasterung durch Holzpflaster ersetzt werden. Die Holzbrücke wurde nach zweijähriger Bauzeit 1911 durch eine eiserne Bogenbrücke ersetzt, die wegen der großzügigen Schwedenhilfe nach dem 1. Weltkrieg 1920 in Schwedenbrücke umbenannt wurde.- Wie ja nach dem Ende des Krieges fast alle Namen aus der Monarchiezeit geändert wurden.  

Die Schleusenbrücke

Nachdem das Sperrschiff 1898 durch ein Wehr und eine Schleuse, errichtet von Otto Wagner, ersetzt wurde, ist auch diese Brücke errichtet worden. Im 2.Weltkrieg von den Deutschen gesprengt, wurde sie in den Jahren 1953 - 1955 wieder aufgebaut.  

Die Schwedenbrücke

siehe Schlagbrücke 

Die Sophienbrücke

siehe Rotundenbrücke 

Die Stadionbrücke

Als Kaiser-Franz-Josephs-Brücke wurde sie 1873 für die Weltausstellung gebaut. 1919 in Schlachthausbrücke umbenannt, wurde sie 1936 abgerissen und als Stadionbrücke wieder errichtet.  

Die Stephaniebrücke

siehe Salztorbrücke 

Die U-Bahnbrücke

Beim Umbau der Gürtel-Stadtbahnlinie in die U6 wurde die Trasse der Stadtbahn geändert und die neue Linie, die U6 (nach Floridsdorf) über die 1996 errichtete U-Bahnbrücke geführt. Sie wurde als Schrägseilbrücke errichtet und darüberhinaus in Schräglage gebaut. Auf der Döblinger Seite wird die U6 noch in Hochlage geführt und am anderen Brückenende in der Brigittenau verschwindet sie sofort in der Erde.

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