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TCM: Alternative und Ergänzung zur Schulmedizin

Ying und Yang Zeichen auf einer braunen Wand
© Cornerstone/pixelio.de | Das Geheimnis der Gesundheit liegt der traditionellen Chinesischen Medizin zufolge im Gleichgewicht aller Dinge.

Die traditionelle chinesische Medizin wird im fernen Osten seit zwei tausend Jahren eingesetzt. Im Zuge der Suche nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten wird sie auch in den westlichen Ländern immer beliebter. Anstelle von Medizin „verschreibt“ die TCM den Menschen ihren Lebensstil zu ändern sodass ein Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Natur hergestellt wird. Dabei kommen Behandlungen wie die Akupunktur zum Einsatz, aber auch die körperliche Betätigung, zum Beispiel in Form von Qi Gong kommt nicht zu kurz.

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Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist die seit ungefähr 2000 Jahren in China und dessen Nachbarländern eingesetzte Volksmedizin. Sie unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der in den westlichen Ländern dominierenden Schulmedizin und um die TCM zu verstehen, bedarf es einer anderen Denkweise zum Thema Gesundheit. Viele Apotheken in Wien haben sich inzwischen auch auf TCM spezialisiert.

Gesund sein bedeutet im Gleichgewicht sein

Während die Weltgesundheitsorganisation den Begriff Gesundheit als einen „Zustand der nicht durch Krankheit gestört ist“ definiert, bedeutet Gesundheit aus fernöstlicher Sicht vor allem dass sich der Körper im Gleichgewicht befindet, sowohl mit dem Geist als auch mit der Natur. Denn laut der TCM stellt der eigene Körper den Mikrokosmos dar in dem die gleichen Vorgänge ablaufen wie im Universum, dem Makrokosmos. Die alten Gelehrten der chinesischen Kultur glaubten dass die gesündesten Menschen die sind, die die Natur beobachten und nach ihrem Vorbild leben. Dem Reich der Mitte zufolge erreicht man sein Gleichgewicht durch die goldene Mitte und zwar indem man einen Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung, Genuss und ausgewogener Ernährung, Vergnügen und Enthaltsamkeit findet. Sich bis zum Burn Out zu überarbeiten bringt das Gleichgewicht genauso aus dem Ruder wie auf der faulen Haut zu liegen.

Das Gleichgewicht soll aus eigener Kraft wiederhergestellt werden

Ein gesunder Lebensstil steht in der TCM also über einer medikamentösen Therapie, denn in der TCM ist man der Ansicht dass der Ausbruch einer Krankheit das Resultat eines gestörten Gleichgewichts ist. Indem man zum Beispiel jahrelang permanent gestresst war, und/oder sich cholesterinreich ernährt hat, hat man seinen Körper ins Ungleichgewicht gebracht.
Dieses Ungleichgewicht resultiert dann in Krankheit, etwa zu einem erhöhten Cholesterinspiegel oder zu Bluthochdruck. Nach der schulmedizinischen Therapie würde man in den meisten Fällen einen Cholesterin- bzw. Blutdrucksenker verschreiben, was zwar das Symptom lindert das Problem aber nicht behebt. In der TCM hingegen wird der Patient dazu motiviert seine schlechten Lebens-, und Ernährungsgewohnheiten die zum Ungleichgewicht geführt haben aufzugeben. Schließlich wird in der traditionellen chinesischen Therapie darauf abgezielt die eigenen „Selbstheilungskräfte“ zu aktivieren. Dies erfordert natürlich Geduld sowohl vom Arzt als auch vom Patienten. Schließlich hat es einige Jahre gedauert bis die Krankheit ausgebrochen ist, es wird daher auch Zeit in Anspruch nehmen das Gleichgewicht wiederher zu erreichen.

TCM gilt sowohl als Alternativmedizin als auch zur Ergänzung der Schulmedizin

Selbstverständlich darf man die Schulmedizin nicht schlecht machen oder gar in Frage stellen, denn es handelt sich bei der TCM, ähnlich wie bei der Homöopathie, um eine Alternative bei manchen Erkrankungen, wie zum Beispiel Erkältungen oder chronischen Schmerzen, ihren Arzt kann sie aber nicht ersetzen. Dass die TCM jedoch eine ideale Ergänzung zur Schulmedizin darstellt, kann man gerade in China beobachten. Dort werden in machen Spitälern die Schulmedizin zusammen mit der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.

Yin und Yang

Laut den fernöstlichen Lehren steht alles Im Gleichgewicht, auch was gegensätzlich ist. In der TCM wird dies durch das berühmte Symbol des Ying und Yang symbolisiert.

So steht Ying zum Beispiel fü:

  • Frau
  • Erde
  • Winter
  • Kälte
  • unten

während das Yang alles beinhaltet was im Gegensatz dazu steht:

  • Mann
  • Himmel
  • Sommer
  • Heiß
  • oben

Alles was unter Ying fällt hält sich die Waage mit dem was für Yang steht. Im Gleichgewicht des Ying und Yang liegt das Wohlbefinden des Menschen.

Das Qi

Die Energie, die in jedem Element in jedem Organ und in jedem Gegenstand fließt wird in der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin als das Qi bezeichnet. Vielerorts liest man, dass die Übersetzung „Energie“ nicht ganz richtig ist, da die wörtliche Übersetzung des Begriffs sich aus den beiden Wörtern „Reis“ und „Dampf“ oder „Dunst“ zusammensetzt. Es ist jedenfalls die Kraft allen Lebens und die Quelle der Gesundheit. Denn wenn das Qi, das übrigens weder greifbar noch sichtbar ist, gleichmäßig durch alle Organe fließt ist der Organismus im Gleichgewicht und der Körper ist gegen Krankheiten geschützt. Möglicherweise ähnelt das Qi in der TCM dem Immunsystem in der Schulmedizin. Denn ein Teil des Qis fließt direkt unter der Haut und schützt vor Krankheitserregern.

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Die Lehre der 5 Elemente

Die Vernetzung zwischen Natur und Körper kommt vor allem in der Lehre der 5 Elemente der traditionellen chinesischen Medizin zum Ausdruck. Jedem Element wird unter anderem eine Geschmacksrichtung, eine Farbe, und ein Organ zugeordnet:

  • Holz: Leber, Frühling
  • Feuer: Herz, Sommer
  • Erde: Milz, Spätsommer
  • Metall: Lunge, Herbst
  • Wasser: Nieren, Winter

Die Elemente stehen mit den Organen im Gleichgewicht. So versorgt jedes Element das dazugehörige Organ mit Energie und umgekehrt. Analog dazu versorgen sich die Organe untereinander und die Elemente untereinander gegenseitg mit Energie. Ist der Energiestrom bei einem Element oder Organ gestört kann er das nächste Organ oder Element nicht versorgen, es kommt zu einem Ungleichgewicht, das in Symptomen oder Empfindungsstörungen resultiert. Aufgabe des TCM Arztes ist es nun anhand aller auftretenden Symptome herauszufinden wo der Energiefluss gestört ist und entsprechend zu handeln, zum Beispiel mit Hilfe der Akupunktur.

Akupunktur

Aus Sicht der TCM besteht der Körper aus 14 Leitbahnen, sogenannten Meridianen und 365 Körperpunkten. Wie der Name dieser Körperpunkte –Akupunkte- bereits verrät, beruht die Akupunktur, die wohl berühmteste aber lange nicht einzige Therapieform der TCM darauf. Das Qi fließt in den Meridianen, und gelangt so in die Körperorgane, die mit den Leitbahnen verbunden sind. Fließt das Qi regelmäßig und erreicht alle Organe, ist der Körper im Gleichgewicht. Der Akupunkteur entscheidet im Krankheitsfall in welchen Leitbahnen das nicht der Fall ist und sticht mit sehr dünnen Nadeln die zu den jeweiligen Meridianen zugehörigen Körperpunkte auf der Hautoberfläche. Dabei werden meistens 10 bis 16 Nadeln eingesetzt. Nachdem die Nadeln eingeführt wurden, werden sie noch leicht bewegt, bis die Haut eine Reaktion zeigt. Erfahrungsberichten zufolge ist das Stechen mit den Nadeln schmerzfrei, allerdings spürt man während der 15 bis 30 minütigen Behandlng angeblich das fließen des Qi, was in der TCM- Fachsprache als De Qi, also „Das Kommen der Energie bezeichnet wird“. Nach der Behandlung können Rötungen vorhanden sein, die aber im Normalfall harmlos sind. Die Wirksamkeit der Akupunktur konnte bereits für einige Beschwerdebilder, z.B.: zur Vorbeugung von Migräneattacken oder bei chronischen Rückenschmerzen bewiesen werden. Bevor Sie sich einer Akupunktur unterziehen sollten Sie sich dennoch bei einer Fachperson über mögliche Risiken oder Nebenwirkungen informieren.

Qi Gong

"Gong" wird mit "Arbeit" oder "Wirkung" übersetzt, und das Qi ist die in der traditionellen Chinesischen Medizin alles bestimmende Lebenskraft. Qi Gong bedeutet also „mit dem Qi zu arbeiten“ und stellt somit eine gesundheitsfördernde Maßnahme dar. Es handelt sich dabei um Dehnungs-, und Atemübungen, die Körper, Geist und Seele fördern. Qi Gong wird in Gruppen durchgeführt und zwar meistens in den frühen Morgenstunden im Freien, wie zum Beispiel in Parkanlagen. Es ist zwar ein Bestandteil der TCM es heilt jedoch keine Krankheiten, sondern stellt eine Unterstützung in der Therapie dar. Vielmehr kann man damit das eigentliche Ziel der TCM erreichen, nämlich dass das Qi im Gleichgewicht fließt und so Krankheiten vorgebeugt werden. Die Chinesen versprechen sich durch das Praktizieren des Qi Gong ein langes, gesundes Leben. Doch ganz abgesehen von der spirituellen Seite gilt das Durchführen der Qi Gong Übungen im Freien auf der einen Seite als gute Vitamin D Quelle durch das Sonnenlicht, und auf der anderen Seite als gute Möglichkeit sich regelmäßig zu bewegen, und so wie es die Chinesen eben schon seit tausenden Jahren wissen, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben.

In Wien gibt es einige Möglichkeiten um Qi Gong zu praktizieren, zB im Feelgoodstudio in der Burggasse, 7. Bez.. Das Angebot dort beinhaltet noch weitere Kurse wie Yoga, auch werdende und frischgebackene Mütter kommen nicht zu kurz.

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