Diabetes Mellitus Typ I & II: Rund um Symptome, Folgeerscheinungen und Langzeitwerte

Löffel mit Honig
© birgitH / pixelio.de | Ein honigsüßer Harn ist das Hauptmerkmal für Diabetes

„Diabetes Mellitus“ heißt auf Deutsch übersetzt „Honigsüßes Durchfließen“, die Bezeichnung stammt aus der Antike, als die Erkrankung diagnostiziert wurde, indem man den Harn des Betroffenen gekostet hat. Heutzutage weiß man nicht nur wie die Erkrankung „schmeckt“, sondern auch wie sie entsteht zu welchen Folgeerscheinungen sie führen kann, und wie man sie anhand seiner Langzeitwerte besser meistern kann.

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Warum ein hoher Blutzuckerwert so gefährlich ist

Das Insulin ist der „Abholdienst“ des aus der Nahrung gewonnenen Traubenzuckers in die Muskulatur, ins Fettgewebe, und in die Leber. Dort wird es eingebunkert, um uns bei Bedarf Energie zu liefern. Ohne Insulin bleibt der Zucker aber im Blut, und der Organismus holt sich die Energie auf anderem Weg. Die Leber beginnt Zucker zu produzieren und liefert ihn ans Blut, der Blutzuckerspiegel steigt unter anderem dadurch noch mehr an, sodass auch die Nieren überfordert sind und den Zucker nicht mehr transportieren können. Der Zucker wird in den Harn ausgeschieden, der dann „honigsüß“ wird, damit das möglich ist, muss aber mit dem Zucker sehr viel Wasser aus dem Körper ausgeschieden werden. Beim Typ I Diabetiker versucht auch das Fettgewebe den Energiebedarf zu decken und baut seine Reserven ab. Aber nicht in Form von Traubenzucker sondern indem Fettsäuren abgebaut werden. Dabei entstehen Nebenprodukte, sogenannte Ketonkörper, die eine gefährliche Übersäuerung des Blutes verursachen. Es liegt eine Ketoazidose vor, die durch den Atemgeruch des Betroffenen nach Aceton oder Nagellack erkennbar ist. Da bei Typ II Diabetikern das Insulin grundsätzlich vorhanden ist, aber nicht wirken kann, verhindert dieser einen Fettabbau, und es kommt auch zu keiner Ketoazidose. Der Typ II ist dadurch gekennzeichnet, dass der Blutzuckerspiegel noch stärker erhöht ist.
All das führt zu den typischen Diabetessymptomen, von denen vor allem der Typ I Diabetiker betroffen ist:

Diabetes Symptome

  • Häufiger Harndrang
  • Durst
  • Gewichtsabnahme
  • Müdigkeit
  • Heißhunger
  • schlecht heilende Wunden
  • Hautentzündungen
  • Neigung zu Infektionen
  • Acetongeruch des Atems

Da sich Typ II schleichend entwickelt, entwickeln die Betroffenen oft keine Symptome.

Wird der Hyperglykämie nicht entgegen gewirkt, kann es zum diabetischen Koma kommen, bei dem es sich um eine Stoffwechselentgleisung handelt, die mit Durst, Erbrechen, Schwächegefühl und Bewusstlosigkeit einhergeht und unbehandelt zum Koma und sogar zum Tod führen kann. Bei der Ankündigung eines diabetischen Komas ist auf jeden Fall der Notarzt zu rufen.

Dank Benting und Best, die 1921 das Insulin aus tierischen Bauchspeicheldrüsen isolierten, und so den Grundstein für die heutige Insulintherapie legten, sind die Folgen eines akut erhöhten Blutzuckerspiegels selten.

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Folgeerkrankungen des Diabetes- Von der Neuropathie zum diabetischen Fuß

Was allerdings sowohl bei Typ I als auch bei Typ II nicht verhindert, sondern nur verzögert werden kann, sind die Spätkomplikationen, die vor allem die kleinen und die großen Blutgefäße betreffen, in der Fachsprache spricht man dabei von der Mikro-, und der Makroangiopathie. Letztere führt vor allem am Auge, bei dem es durch Schädigung der Netzhaut zur Erblindung kommen kann, und an den Nieren, bei denen eine Dialyse notwendig werden kann, zu Spätfolgen.
30% aller Diabetiker sind außerdem von einer Neuropathie, also einer Nervenschädigung betroffen. Sie ist unter anderem dafür verantwortlich, dass das Schmerzempfinden nachlässt, und wird damit als eine Ursache für den diabetischen Fuß betrachtet. Denn Verletzungen am Fuß werden so nicht bemerkt, die Wunden heilen schlecht was zu tiefen Gewebsentzündungen führt. Durch das daraus resultierende Absterben des Gewebes werden schließlich Amputationen notwendig
An den großen Gefäßen, die vor allem bei den Typ II Diabetikern gefährdet sind, kommt zu einer Arteriosklerose,  also Ablagerungen, die den Durchmesser der Gefäße kleiner machen, und damit den Blutfluss verringern, was zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.

Diabetes mit dem Langzeitwert im Griff haben

Um den Spätschäden des Diabetes vorzubeugen, ist ein konstant niedriger Blutzuckerspiegel wichtig.
Ein Teil des Traubenzuckers im Blut lagert sich an die roten Blutkörperchen an, das macht sich die Medizin zunutze, um den Langzeit-, oder HbA1c- Wert der letzten 8- 10 Wochen zu messen, so lange wie die roten Blutkörperchen „am Leben“ sind.
Je mehr Zucker im Blut ist, desto höher ist der Wert. Dieser wird in % angegeben, und sollte bei Diabetikern nicht höher als 7 sein.
Diesen oder sogar einen besseren Wert anzustreben, ermöglicht in den jungen Diabetikerjahren ein Leben ohne Stoffwechselentgleisungen und zögert im Alter Spätfolgen hinaus.

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