Die Geschichte der Wiener Eisrevue

Werbung der Wiener Eisrevue mit verschiedenen Bildern von bekannten Gesichtern.
© wien.gv.at | Wiener Eisrevue

"Die Wiener Eisrevue: Einst Botschafterin Österreichs – heute Legende." Die gleichnamige Begleitbroschüre lässt die Geschichte des österreichischen "Exportartikels" mit 100 Fotos 'Revue' passieren. Darin zu finden sind neben Infos zu den Anfängen der Eisrevue auch viele spannende Details über bekannte Mitwirkende. Aber auch dazu, wie die Eisrevue es sogar bis auf die großen Leinwände geschafft hat.

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Die Geschichte der Eisrevue nach 1945

1945 als Nachfolgerin der "Karl-Schäfer-Eisrevue" entstanden, hatte die Wiener Eisrevue einen wesentlichen Anteil daran, mit ihren Erfolgs-Tourneen durch ganz Europa die Isolation Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg zu durchbrechen. Nach dem Konzept von Will Petter, dem Schöpfer der Wiener Eisrevue, und dessen Frau Edith, schuf Robert Stolz ab der Saison 1952/53 Jahr für Jahr eigene Eis-Operetten.

Der Name des Walzerkönigs, der nach seiner freiwilligen Emigration aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war, half mit, im Ausland Ressentiments gegen Österreich abzubauen, die durch die Schatten der Vergangenheit entstanden waren. Die Wiener Eisrevue leistete einen Beitrag, die Marke Österreich nach 1945 wieder positiv zu besetzen. Sie vertiefte das positive Image Wiens als Stadt des Tanzes und der Musik und warb unsubventioniert für den Österreich-Tourismus.

Vom Eislaufverein in die Stadthalle

Das Wiener Gastspiel, das Jahr für Jahr mit einer Weihnachtspremiere am 23. Dezember begann, übersiedelte vom Platz des Wiener Eislaufvereins, wo die Aufführungen viele Jahre bei klirrender Kälte im Freien stattfanden, in den Messepalast und 1958 schließlich in die Wiener Stadthalle.

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Bekannte Gesichter machen die Eisrevue groß

Bei der Wiener Eisrevue traten viele Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer von Weltgeltung auf. Einen besonderen Höhepunkt erreichte die Schau, als sie 1958 neben anderen großen Showläufern wie etwa Emmy Puzinger und Fernand Leemans gleichzeitig drei Wiener Europameisterinnen präsentierte: Eva Pawlik (die auch mit ihrem Mann Rudi Seeliger als Paarläuferin brillierte), Hanna Eigel und Ingrid Wendl.

Ein solches Star-Aufgebot konnte das Konkurrenzunternehmen Holiday on Ice zu diesem Zeitpunkt nicht "nachengagieren". Die deutschen Weltmeister Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler gehörten in den 1960er-Jahren zu den stärksten Anziehungspunkten der Schau. Ab 1968 war der letzte österreichische Weltmeister im Eiskunstlauf, Emmerich Danzer, das Highlight der Wiener Eisrevue.

Die Eisrevue auf der Leinwand

Das Können der Wiener Eisrevue ist in sieben Spielfilmen dokumentiert, in denen neben prominenten Filmgrößen wie Susi Nicoletti, Waltraut Haas, Ernst Waldbrunn, Erich Auer, Harry Fuß, Heinz Conrads, Joachim Fuchsberger und Gunter Philipp auch weltbekannte Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer als Schauspieler eingesetzt waren. So spielte Eva Pawlik an der Seite von Hans Holt die weibliche Hauptrolle in Frühling auf dem Eis (1950) und die Rolle eines fiktiven ungarischen Eis-Stars in Traumrevue (1959).

Das Ende einer Ära

Ende der 1960er-Jahre schlitterte die Wiener Eisrevue in eine finanzielle Krise, die 1971 zum Verkauf an Holiday on Ice führte. Von 1971 bis 1973 wurde das Unternehmen zwar von den neuen Eigentümern weitergeführt (musikalische Leitung: Robert Opratko, Choreografie: Wazlaw Orlikowsky und die Staatsopern-Solotänzerin Susanne Kirnbauer als Assistentin), dann aber endgültig auf Eis gelegt.

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Heinz Hachenberg

28. November 2011 - 00:18 Uhr

In 1968 lebten wir in Berlin. Dort habe ich auch die Wiener Eisrevue im Sportpalast gesehen. Habe heute noch das Programm von damals. In 1980 sind wir, Frau und zwei kleine Kinder, nach Kanada ausgewandert und leben setdemhier. Ferner habe ich von 1958 bis 1961 in Paris bei einer Profi Mannschaft Fussball gespielt, dort waren auch Eislaufmeisterschaften und ich habe Ingrid Wendl kennen gelernt und wurde mit ihr, Carol und Nabcy Heiss fotografiert.Das Bild kann ich gene senden muss es aber erst cannen. Ja, es waren schon schoene Zeiten. Ueberigens hatte ich auch lange Kontakt miteinem Eis-Clown, Bertl Czapek. Auch ein Wiener.Gruss aus Kanada,Heinz Hachenberg

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