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Freibadsaison: Verstärkte Sicherheits­maßnahmen

Luftmatratze im Wasser
©  Espressolia/ pixelio.de | Ab 2. Mai heißt es wieder: Badesachen einpacken und los geht's ins Freibad!

Wenn die Temperaturen in die Höhe klettern, die Sonne von Früh bis Spät strahlt und die Hitze in der Wohnung kaum mehr erträglich ist, dann denken viele von uns nur noch an eines - das Freibad! Bevor wir uns allerdings in die Flute stürzen, sollten wir uns das Sicherheitskonzept der Wiener Freibäder anschauen!

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Sicherheitsmaßnahmen in den Wiener Bädern

Für die Badesaison haben die Wiener Bäder die Umsetzung eines neuen Sicherheitskonzepts bekanntgegeben. 11 Sicherheitsregeln, die einen Auszug aus der geltenden Badeordnung darstellen, werden unter dem Titel „Ihre Sicherheit im Schwimmbad“ auch in den Sprachen Französisch, Russisch, Albanisch, Arabisch, Persisch und Urdu zur Verfügung stehen und damit auch neuangekommen Asylsuchenden zugänglich gemacht werden. Die weiteren 9 Punkte des Sicherheitskonzepts lesen sich wie folgt:

First Responder für Sicherheit
Auf den Einsatz uniformierter externer Sicherheitsorgane wurde verzichtet, weil diese u.a. über nicht mehr Rechte als Bäderbedienstete verfügen würden. Stattdessen werden eigene Bedienstete zu ersten Ansprechpersonen „First Responder“ für Sicherheit geschult. Diese sind für den richtigen Umgang bei Vorfällen trainiert. Wichtig ist vor allem die richtige Intervention zur Deeskalation von Konflikten sowie im Umgang mit Aggression und Konfliktsituationen. In Summe werden großteils durch Personalaufstockung rund 40 First Responder auf die Standorte verteilt.

Badeverweis und Badeverbot
Bei groben oder wiederholten Verstößen gegen die Badeordnung erfolgt ein Verweis aus dem Bad und es wird ein Badeverbot ausgesprochen.

Schulungen durch die Landespolizeidirektion Wien
Die Landespolizeidirektion Wien führte in allen Sommerbädern Schulungen zum richtigen Umgang bei diversen Fehlverhalten von Badegästen. Deeskalation steht dabei im Vordergrund. Die Schulungen wurden vor Ort durchgeführt und sollen auch die Koordination im Einsatzfall verbessern.

Kommunikation
Die Kommunikation unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird verbessert. Schon an der Kassa, Schlüsselausgabe und in Eingangsbereichen soll der Zustrom an Badegästen beobachtet werden und untereinander sowie insbesondere an den First Responder kommuniziert werden.

Zivile Polizeibeamte
Die Regelung, dass Polizeivollzugsbeamte, die sich an der Badekasse mit Dienstnummer registrieren, kostenlosen Zutritt in das Bad erhalten, wurde in Erinnerung gerufen und neu kommuniziert. Diese werden im Ernstfall mittels Codewort ausgerufen, begeben sich zum Ort des Geschehens und unterstützen die Bäderbediensteten bis zum Eintreffen der uniformierten Einsatzkräfte.

Schulungen der Kinder- und Jugendanwaltschaft
Besonders Kinder bedürfen eines hohen Schutzes und sollen einen unbeschwerten Badetag verbringen. Durch die Kinder- und Jugendanwaltschaft wurden daher Schulungen für alle im Publikumsbereich tätigen Bediensteten durchgeführt. Diese sollen sensibilisieren und präventiv helfen, mögliche verdächtige Verhaltensweisen und Gefahrenpotenziale vor allem in Bezug auf Übergriffe bereits im Vorfeld zu erkennen. Im konkreten Verdachtsfall erfolgt die umgehende Verständigung der Polizei.

Verstärkte Kontrollen
Alle MitarbeiterInnen wurden darüber hinaus angewiesen, sensible Bereiche noch intensiver zu beobachten und zu kontrollieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt für Umkleidebereiche und sanitäre Anlagen.

Alarmsysteme
Die Bäder der Stadt Wien sind mit umfangreichen Sicherheitssystemen und Alarmanlagen ausgestattet. Überwachungskameras und Diensthunde schützen die Anlagen außerhalb der Betriebszeit. Probeweise werden in größeren oder exponierten Familienbädern oder entlegeneren Dienstorten mobile sicherheitstechnische Einrichtungen installiert, durch die ein stiller Alarm über die Rathauswache direkt an die Polizei ausgelöst werden kann.

Altersgrenze für Kinder
Die Altersgrenze für den Zutritt von Kindern ohne erwachsene Begleitperson wurde von 7 auf 8 Jahre erhöht. Dessen ungeachtet liegt die Aufsichtspflicht und Haftung bei den Erziehungsberechtigten. Die Sommer- und Familienbäder sind öffentliche Freizeitbetriebe, welche nicht mit betreuten Einrichtungen, wie z.B. Kindertagesheimen oder Feriencamps verwechselt werden dürfen.

Das Sicherheitskonzept fokussiert sich vor allem auf einen verbesserten Schutz von Frauen und Kindern vor sexueller Belästigung und Übergriffen. 

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Rauchverbot in den Familienbädern

Seit der Badesaison 2015 gilt in den Familienbädern ein generelles Rauchverbot

Die Badegäste wurden zunächst dazu aufgefordert, nur in den speziellen Bereichen zu rauchen, was allerdings nicht eingehalten wurde. Da die Bäder zum Großteil von Kindern besucht werden, wurde das Rauchverbot eingeführt.

Nun ist das Verdampfen von Tabak und Flüssigkeiten in den Familienbädern, ebenso wie in den Kleinkinderbereichen der Sommerbäder, nicht mehr gestattet.

Badewasserqualität prüfen

Wer lieber außerhalb der Freibadanlagen badet, hat die Möglichkeit, die Wasserqualität des gewünschten Badeplatzes auf dem Stadtplan von wien.at abzurufen.

Nun können wir uns nur noch schönes Wetter wünschen und hoffen, dass wir die Freibadsaison genießen werden!

Öffnungszeiten der Wiener Freibäder

Die Freibadsaison startet traditionell Anfang Mai und endet Mitte September. Für diejenigen unter uns, die das kühle Nass kaum mehr erwarten können: bei entsprechendem Wetter ist der Start in die Freibadsaison bereits Ende April möglich.

Öffnungszeiten Freibadsaison 2021

Montag bis Freitag: 9 bis 20 Uhr

Samstag, Sonntag, Feiertag: 8 bis 20 Uhr

Die Sommersaison 2021 dauert bis 19. September.

Kurse und spezielle Angebote

Keine Langeweile gibt es in den Sommerbädern dank dem reichlichen Angebot an Kursen und Aktivitäten. Die Wiener Bäder bieten Schwimmkurse für Babys, Kleinkinder, Kinder, Menschen mit Behinderung und getrennte Kurse für Frauen, aber auch Einzelschwimmkurse. Auch das Fitnessangebot wird durch Aqua-Rhythmik und Pool-Gymnastik abgedeckt. Abgerundet werden die Angebote mit Gruppenkursen wie dem Mädchen- und Frauenschwimmen und dem Senioren- und Versehrtenschwimmen.

Spaß für Groß und Klein

Wem Spielplätze, Wasserrutschen, Fußballplätze und Turmspringen zu langweilig ist, sollte beim Wildwasserpark auf der Donauinsel vorbeischauen. Seit 2013 werden dort wilde Schlauchboot- und Kajakfahrten, aber auch Wasserskifahrten angeboten, die Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene begeistern.

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