Kampfsport: Welcher ist der richtige für dich?

Kämpfer in eine Mauer gemeißelt
© Dieter Schütz/ pixelio.de | Das traditionelle Kung Fu

Die Zahl der Kampfsportarten ist nahezu unüberschaubar, und die Zahl der Gläubigen, die nach einem der zahlreichen Kampfsportsysteme trainieren, nimmt nahezu täglich zu. Alleine bei den in China beheimateten Kung Fu Stilen kann man von mindestens 20 verschiedenen ausgehen. Da jeder Stil noch zahlreiche Unterarten hat, kommt man leicht auf eine Zahl von mehreren tausend Kampfsportarten.

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Kampfsport – Sportliche Betätigung oder Mittel zur Selbstverteidigung

Viele an Kampfsport-Interessierte wollen vorab wissen, welches System das beste ist. Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten, denn jeder Stil hat seine eigenen Zielsetzungen und seine eigenen Vor- und Nachteile. Der Kampfsportlaie, der überlegt, in welchen Verein er eintreten sollte, sollte sich deshalb vorher überlegen, was ihm selbst beim Erlernen eines Kampfsports wichtig ist. Ein Kampfsport wie Taekwondo etwa, der sehr viel mit hohen Tritten arbeitet, ist eine hervorragende Wahl, wenn es darum geht, die Flexibilität und die Kondition zu trainieren, und es gibt hier, genauso wie im Karate, auch die Möglichkeit, dies als Wettkampfsport auszuüben.

Geht es einem aber in erster Linie darum, die eigene Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu schärfen, dann sollte man unter Umständen auch das Erlernen einer anderen Kampfkunst in Erwägung ziehen, bei der dieses Ziel oberste Priorität hat (womit nicht gesagt sein soll, dass Taekwondo in dieser Hinsicht nichts zu bieten hat – es ist nur eben nicht das einzige Ziel dieser altehrwürdigen koreanischen Kunst). Viele Kampfsportarten bieten aber auch die Möglichkeit, sich nach dem Erlernen der Basics für eine Richtung zu entscheiden: Wettkampf oder Selbstverteidigung.

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Systeme zur reinen Selbstverteidigung

Es gibt nicht DAS alleinselig machende System zur ultimativen Selbstverteidigung, das allen anderen Selbstverteidigungssystemen überlegen ist, da jedes System von Menschen gelehrt und gelernt wird und nicht jedem Menschen die gleichen Bewegungsmuster liegen. 

Exemplarisch sollen hier einige Kampfkunstarten angeführt werden, die sich die reine Selbstverteidigung ohne Seitenblick auf mögliche Wettkämpfe zum Ziel gesetzt haben. Spätnachts auf der Straße als Mann einem Straßenschläger oder als Frau einem möglichen Vergewaltiger gegenübertreten zu müssen, erfordert eine andere Herangehensweise als die Wettkampfsituation im Ring.

Der Gegner im Ring wird sich im Normalfall an die Regeln halten, weil er nicht disqualifiziert werden will. Der Straßenschläger/Vergewaltiger dagegen wird sich dagegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Regeln nicht scheren. Systeme, die versuchen, einen auf genau solche Situationen vorzubereiten, sind etwa das aus Israel stammende Krav Maga, das eher schnörkellos gehaltene Wing Chun Kung Fu und das im 19. Jahrhundert in Japan entwickelte Aikido.

Kampfsportartikel – Weniger ist mehr

Das Schöne bei den meisten Kampfsportarten ist, dass man mit relativ wenig Ausrüstung auskommt. Von der vorgeschriebenen Kleidung abgesehen gibt es relativ wenige Ausrüstungsgegenstände, die man unbedingt selbst besitzen muss. Bei Kampfsportarten bzw. Kampfkünsten, in denen viel mit den Fäusten und mit Tritten gearbeitet wird, sind Schlagpölster natürlich ein Muss; diese werden in einer guten Kampfkunstschule aber in der Regel ohnehin in ausreichender Zahl vorhanden sein. Bei Vollkontakt-Wettkämpfen sind Mundschutz, Kopfschutz und Tiefschutz natürlich sehr ratsam, um sich nicht selbst die Familienplanung kaputt zu machen. Ebenfalls eine gute Idee fürs Training sind Boxhandschuhe oder Faustschützer, denn wer im Büro ständig mit aufgeriebenen Fingerknöcheln hinter dem PC sitzt, wird irgendwann vom Chef vielleicht für einen Straßenschläger statt für einen Kampfsportler gehalten.

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Halli

03. April 2021 - 10:50 Uhr

Muay Thai wurde vergessen. Wien hat sogar einen Weltmeister!https://www.talkaccino.at/interview/gesellschaft/thaiboxer-fadi-merza/

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